Tipps für die Partnersuche

Lohnt es sich für Frauen, den Traummann zu suchen?

Warum Mr. Right nicht immer die beste Lösung ist

Viele Single-Frauen erhoffen sich einen Traummann als Freund oder Lebenspartner. Sie suchen nach dem perfekten Partner, der ihren Wünschen gerecht wird. Er sollte nach Möglichkeit keine Schwächen aufweisen, sondern den Bedürfnissen der Frauen 100-prozentig entsprechen.

Groß muss er sein und gut aussehen. Er sollte erfolgreich sein, über genügend Geld verfügen, um seiner Partnerin einen bequemen Lebenswandel zu ermöglichen. Der Traumpartner ist nach der Vorstellung der modernen Frau ein charmanter Kerl, ein Seelenverwandter und treu bis in die Haarspitzen. Wie schön wäre es doch, von so einem tollen Typ geliebt zu werden und bis ans Ende aller Tage glücklich zusammenzuleben. Rosamunde Pilcher lässt grüßen.

Doch die Suche nach dem Traumprinzen ohne Ecken und Kanten hat ihre Tücken, wie wir gleich sehen werden. Wäre es nicht viel einfacher und lohnenswerter, sich mit einem Durchschnitts-Exemplar zufriedenzugeben als einer Illusion hinterherzujagen? Hier ein paar Erfahrungswerte über die Partnersuche auf allerhöchstem Niveau.

 

Macken des Traummannes & Liebes-Enttäuschungen
Immer wieder beobachtet man, dass Frauen aus Deutschland, Österreich und aus der Schweiz sich in freier Wildbahn oder beim Dating im Internet zu einem vermeintlichen Supermann hingezogen fühlen. Er erregt sie, macht ihnen weiche Knie und scheint in jeder Hinsicht der ideale Liebhaber und Partner zu sein.

In der ersten Zeit der Beziehung scheint sich die Hoffnung auf ein perfektes Glück zu erfüllen. Die Damen schweben in höheren Sphären, sie kommen sich vor sie im siebten Himmel. Doch irgendwann gewöhnt sich der Mensch an das Perfekte. Es wird wie selbstverständlich hingenommen. Und es stellt sich heraus, dass der vermeintliche Traummann menschliche Schwächen hat, die man in der anfänglich heißen Liebesphase nicht wahrnahm.

So passiert es häufig, dass Frauen sich über dies und jenes aufzuregen beginnen. Über seine Stimmungsschwankungen, seine Forderungen, Alleingänge und über seine untreuen Gelüste. Das Ende vom Lied ist eine Desillusion. Die Dame erkennt, dass nicht er sie, sondern sie selbst sich getäuscht hat: über die Eigenschaften des Mannes, der zu Beginn ihr göttliches Idol war.

 

„Tolle Typen“ machen nicht immer glücklich
Wenn ein Mann gut aussieht und andere neidisch werden: das schmeichelt einer Frau natürlich. Sie fühlt sich als etwas Besseres, sie hat das große Los gezogen. Doch ist es wirklich die Attraktivität und die sexy Ausstrahlung des Lebensgefährten, die den Menschen glücklich macht? Die Erfahrung hat gezeigt, dass dem nicht so ist. Denn es ist zu kurz gedacht.

Kratzt man an dieser Oberfläche einer Beziehung, so stellt sich heraus, dass wahre Liebe und ein zufriedenes Leben nichts mit dem zu tun haben, was der so genannte Traummann zu geben in der Lage ist. Was wirklich zählt, sind charakterliche Stärken. Und die Fähigkeit, eine Frau zu amüsieren, ihr Lebensfreude zu schenken und ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Darin besteht das wahre Glück einer Partnerschaft.

 

Traummänner machen Frauen nervös
Nicht nur wegen des Sex-Appeals und Charmes, sondern auch noch wegen einer anderen Sache. Wenn ein Kerl über alle möglichen Super-Eigenschaften verfügt, lebt die Partnerin in ständiger Alarmbereitschaft. Sie muss befürchten, dass andere Weiber ihm nachstellen, ihn verführen wollen. Und dass er irgendwann den erotischen Versuchungen nicht widerstehen kann und sie verlässt. Lohnt es sich wirklich, so einen Typ als Lebenspartner zu haben?

Immer wieder nagen Unsicherheit und Selbstzweifel an Damen, die mit einem Traummann zusammen sind. Sie fragen sich permanent: bin ich gut genug für ihn? Ist er mir treu, wenn er auf Geschäftsreise oder angeblich beim Joggen ist? Ich muss mich ständig schön, sexy und fit halten, um ihn fest an mich zu binden und auf Dauer zu behalten.

Das bedeutet nichts anders als Beziehungsstress und ewige Eifersucht. So ist kein glückliches Zusammenleben möglich. Wirklich zufrieden mit ihrer Situation sind nur die Frauen, die auf der Attraktivitäts-Skala auf gleicher oder ähnlicher Höhe wie der Partner rangieren.

 

Partnersuche bei normalen Männern verheißt Glück
Viele Frauen, die der großen Liebe hinterherrennen, bilden sich ein, diese sei nur bei einem nach außen perfekt wirkenden Mann zu finden. Wie verbissen suchen sie den Club und die Partyszene nach Traumtypen ab. Gewöhnliche Männer haben nicht die Spur einer Chance bei ihnen.

Auch beim Online-Dating werden Bewerber, die vermutlich nicht den geforderten Ansprüchen genügen, leichtfertig abgelehnt. Sie sind nicht würdig, von einer Frau meines Niveaus beachtet zu werden, denkt man sich. Was dabei herauskommt, ist ein ewiges Suchen, Ignorieren, Aussortieren, Daten und enttäuscht werden – ohne Erfolgsaussichten, ohne Sinn und Verstand.

Es lohnt sich für eine Frau in vielen Fällen, einen zweiten Blick zu investieren auf einen Mann, der ihre Zuneigung gewinnen möchte. Würde sie sich darauf einlassen, dann würde sie vielleicht erkennen, dass die Liebe nichts mit Traumpartner-Vorstellungen zu tun hat, welche Filme und Medien uns ständig suggerieren. Der nicht so perfekte Mann unter 1,80 mit seinem kleinen Bäuchlein kann eine Frau mindestens ebenso glücklich machen wie ein Sportwagen fahrender Adonis mit einer großen weiblichen Fangemeinde.

 

Perfektions-Denken ist schuld an der Misere
Das trifft übrigens nicht nur auf Frauen zu, sondern auch auf Männer. Immer nach dem Allerbesten zu streben mag in beruflicher Hinsicht oftmals zum Erfolg führen. Bei der Partnerwahl führt es jedoch oft in eine Sackgasse, aus der es kaum ein Zurück gibt.

Eins der größten Probleme bei der Partnersuche ist die Tatsache, dass attraktive Menschen oder solche, die sich dafür halten, eine große Auswahl an Bewerbern und möglichen Lebensgefährten haben. Das sieht man bei Kontaktbörsen und Dating-Apps genauso wie in Bars oder bei der Singleparty.

Dieses erhebende Gefühl führt zu der Annahme, man dürfe sich nur ja nicht mit Mittelmaß zufrieden geben. Denn in der nächsten Bar, am nächsten Wochenende, hinter der nächsten Ecke oder im nächsten Kontaktbörsen-Profil wartet bestimmt schon der Traumtyp, in den man sich unsterblich verlieben wird. Was soll eine Frau denn mit einem Mann anfangen, der nicht ihren hohen Anforderungen entspricht? Ein Kerl mit einer Durchschnittsfratze, bei dem uns dieses und jenes nicht passt und nicht gut genug ist.

Dabei verdrängen viele alleinstehende Damen die Tatsache, dass es auch bei ihnen einiges auszusetzen gäbe. Das ständige Hinausschieben des Kennenlernens auf Augenhöhe und der fehlende Mut zu einer Entscheidung ist die Ursache für das Alleinsein vieler hübscher Frauen und männlicher Schönlinge.

Besser ergeht es in aller Regel solchen Singles, die differenzieren können zwischen wichtig und weniger wichtig. Sie erwarten vom Partner nicht das Allerhöchste. Sondern nur das, was für ein glückliches Miteinander unverzichtbar ist. Für solche Frauen hat sich die Partnersuche gelohnt. Sie haben zwar nicht den perfekten Traummann, dafür aber den Richtigen gefunden.