Allgemeines zur Partnersuche

Was braucht eine Liebesbeziehung wirklich?

Leitlinien für eine gesunde Partnerschaft

Die meisten Menschen sehnen sich nach einem Partner, der sie bedingungslos liebt, bei dem sie sich geborgen fühlen. Er soll unsere Sorgen teilen, unsere sexuellen Bedürfnisse erfüllen und uns glücklich machen. Die perfekte Liebesbeziehung ist das Ziel unserer Wünsche. Doch wie erreichen wir die? Was gehört alles dazu? Mit dieser Frage beschäftigt sich dieser Beitrag.

Liebesbeziehungen brauchen guten Sex, aber …
Das ist eine Binsenwahrheit. Wenn die Erotik und das gegenseitige Begehren nicht vorhanden oder verloren gegangen sind, ist es dem Paar kaum möglich, dauerhaft zufrieden zu sein. Dem gegenüber steht die These, dass Sex allein nicht ausreicht für eine langfristige Partnerschaft. Der Geschlechtsakt allein genügt nicht, um das Glück festzuhalten. Wenn es so wäre, dann wäre der Mensch für uns am besten, der uns im am intensivsten befriedigt.

Doch das ist der falsche Ansatz. Denn wir gehen fast immer schon mit einem Mann oder mit einer Frau ins Bett, bevor wir uns wirklich kennen. Das Resultat dieser Voreiligkeit ist häufig die Enttäuschung, dass man emotional nicht zueinander passt. Das Entwickeln einer tiefen Liebesbeziehung braucht genügend Zeit. Erst wenn man erkannt hat, dass man sich liebt und miteinander harmoniert, ist der Sex ein zusätzliches Bindeglied zwischen zwei Liebenden.

 

Wahre Liebe zweifelt nicht
Obwohl sie einander tief verbunden sind, ist es vielen Menschen nicht möglich, sich mit diesem Glückszustand abzufinden. Schuld daran ist die heute weit verbreitete Annahme, dass es für jeden von uns den absolut idealen Partner gibt. Online-Partnervermittlungen nehmen für sich in Anspruch, für jeden Single das perfekte Gegenstück zu finden.

Da der eigene Partner über Kurz oder Lang keineswegs perfekt erscheint, muss er irgendwo anders sein. Also fangen wir an zu hadern und schauen anderen Frauen und Männern nach. Wir lassen uns auf Sex-Abenteuer und Seitensprünge ein. Wir können uns sogar neu verlieben, während wir uns in einer Beziehung befinden.

Diese Illusionen nähren die Hoffnung, dass wir bei solchen Experimenten irgendwie unserem Seelenpartner näher kommen. Doch das erweist sich fast immer als ein Trugschluss. Denn solange wir an unserem Partner zweifeln, ist es unmöglich, ihm wirklich nahe zu sein. Selbst wenn wir uns auf jemand anderen einlassen, wird sich dieses Hamsterrad-Spiel wiederholen. Es ist eine Spirale ohne Ende.

 

Keine Liebesbeziehung ohne Vergangenheits-Bewältigung
Auch wenn man es selbst war, der eine Trennung herbeigeführt hat, auch dann bleiben oft positive Erinnerungen an das Vergangene bestehen. Es liegt in der Natur des Menschen, dass man viel öfter das Gute im Gedächtnis behält als das Schlechte. Das trifft auch auf Beziehungen zu. Doch solange der Ex-Partner noch in unseren Gedanken herumspukt, ist keine neue Liebesbeziehung denkbar.

Etwas Neues ist nur möglich, wenn wir mit dem Alten abgeschlossen haben. Wer im Schatzkästchen noch alte Liebesbriefe und Fotos aufhebt, dem bleiben zu wenig Gefühle für den aktuellen Lebensabschnittsgefährten. Nur wer sich 100%ig vom Ex-Partner gelöst hat, gibt der aktuellen Partnerschaft eine Chance, sich zu entfalten und ein glückliches Paar zu werden.

 

Liebespaare brauchen tiefes Verständnis
Haben Sie eine Vorstellung davon, wie lange Sie in Nettozeit mit Ihrem Partner täglich reden? Selbst wenn man Belanglosigkeiten dazu rechnet, sprechen deutsche Paare im Schnitt nicht mehr als 7 oder 8 Minuten miteinander. Den Rest der Zeit leben sie nebeneinander her, schauen in die Glotze oder vertiefen sich Bücher oder ins Internet.

Dabei muss man sich nicht wundern, dass Scheidungen Hochkonjunktur haben. Wie soll eine Liebesbeziehung funktionieren, wenn wir dem Partner nicht mitteilen, wie es uns geht, wonach wir uns sehnen und was unsere Gedanken bewegt. Ohne Kommunikation fühlt sich der eine oder beide ständig unverstanden. Seine Wünsche können nicht berücksichtigt werden. Eine glückliche Beziehung ist somit kaum möglich.

 

Eine Partnerschaft benötigt Wahrhaftigkeit
Was Fritzchen nicht lernt, lernt der alte Fritz nimmer mehr. Es ist traurig, aber wahr, dass negative Kindheitserlebnisse unser Bewusstsein und Handeln im Erwachsenenalter stark beeinflussen. Für ein gutes Zeugnis bekommst du 50 Euro. Wenn du still bist, bekommst du einen Lutscher. Damit machten die Eltern uns gefügig. Wir haben gelernt: uns geht es gut, wenn wir das tun, was wir tun sollen.

Projiziert auf eine Partnerschaft bedeutet das: unser Liebster findet uns toll, wenn wir uns so verhalten wie er es erwartet. Er belohnt uns mit Freundlichkeit, Liebe und Sex. Aber was geschieht mit uns, wenn wir uns ständig unterordnen? Tut uns eine solche Liebesbeziehung gut oder schadet sie? Bei den meisten Menschen ist das Letztere der Fall. Sie fühlen sich dominiert oder manipulieren sich selbst. Das führt zu Unzufriedenheit mit der Partnerschaft, zu mangelndem Selbstwertgefühl und Trennungsgedanken.

 

Liebe braucht 100 Prozent
100 Prozent nicht nur beim Vergessen des/ der Verflossenen. Sondern auch bei der Bindung an den Partner. Sich dem Lebensgefährten voll und ganz hinzugeben, bedeutet die vollkommene Verschmelzung mit ihm. Nur so fühlt er sich mit all seinen Schwächen und Macken angenommen und geliebt.

Wenn wir uns nur zu 70 Prozent dem anderen verschreiben, bleibt immer eine gewisse Distanz vorhanden. Das hat nichts mit Freiheit und Unabhängigkeit zu tun. Es ist eher die Furcht, sich einem Menschen auszuliefern, verletzlich und verwundbar zu sein. Doch genau das ist es, was eine tief gehende Liebesbeziehung ausmacht. Die Gewissheit: du bist ich und ich bin du.

 

Die Liebe lässt nicht festhalten
Man sieht es im Bekanntenkreis: immer wieder, und immer häufiger kommt es zu Trennungen. Jeder hat die Freiheit, ob er bleiben oder sich für einen anderen Partner entscheiden will. Daran gibt es nichts zu rütteln. Und das macht vielen Paaren Angst.

Wer sich an seinen Partner klammert, erreicht nur das Gegenteil von dem, was er möchte. Dieser fühlt sich eingeengt, er will sich befreien. Der mittelfristige Bestand einer Liebesbeziehung ist nur möglich, wenn wir unseren Schatz loslassen. Ihm die freie Wahl lassen, ob er bei uns bleiben will oder sich jemand anderen sucht.